Sie sind heute auf diesem Blog gelandet, weil Sie vermuten, dass mindestens eines Ihrer Familienmitglieder mit einem gestörten Essverhalten oder einer diagnostizierten Essstörung zu kämpfen hat. Vielleicht hat Ihr Familienmitglied aber auch bereits eine Diagnose einer Essstörung erhalten. Durch meine langjährige Erfahrung in diesem Bereich weiß ich, dass diese oft mit verschiedenen zugrundeliegenden Ursachen, wie z.B. geringem Selbstwertgefühl, Angst, und Perfektionismus, sowie dem Erwachsenwerden in Zusammenhang stehen. Darüber hinaus wird ein weiterer Faktor häufig unterschätzt: Die Familiendynamik.
Die Stärkung der Kommunikation, die Verbesserung von Verständnis und die Entwicklung unterstützender Strategien innerhalb der Familie können dazu beitragen, diese Herausforderung gemeinsam effektiver zu meistern. Das Ziel von Elterncoaching ist es, neben der betroffene Person auch die Eltern mit den notwendigen Fähigkeiten zu rüsten, um den Genesungsprozess gut unterstützen zu können.
Elterncoaching: Mein Ansatz
Mein therapeutischer Ansatz umfasst 7 Säulen, die ineinandergreifen und Sie als Eltern zu Verbündeten und Helfern werden lässt.
1. Vertrauen und Sicherheit aufbauen
Vertrauen ist der Grundstein jeder Genesung. Wenn Eltern zu mir kommen, bringen sie oft eine schwere Mischung aus Schuldgefühlen, Scham und Frustration mit sich. Dies sind allesamt Gefühle, die eine offene Kommunikation verhindern können. Unser erster Schritt besteht also darin, einen sicheren Raum zu schaffen, in dem niemand verurteilt wird und jedes Gefühl sein darf. Dafür konzentrieren wir uns darauf, aktives Zuhören und Empathie zu entwickeln, auch für Situationen, die zunächst chaotisch erscheinen.
2. Wrklich verstehen
Essstörungen entstehen durch viele unterschiedliche Faktoren. Viele Eltern konzentrieren sich aber oft nur auf das Essverhalten oder das Aussehen – dabei sind das nur die sichtbaren Teile des Eisbergs. Durch die Entmystifizierung des (Ess-)Verhaltens, werden Sie das gesamte Bild verstehen lernen: Von psychologischen, körperlichen und emotionalen Faktoren bis hin zu den Ursachen und Auslösern.
3. Entdecken der Familiendynamik
Essstörungen entstehen nicht von heute auf morgen, sondern oft haben die Familiendynamik, die Kommunikationsmuster und ungelöste frühere Probleme einen großen Einfluss in ihrer Entstehung. Wir werden die nicht hilfreichen Muster identifizieren, ein gesünderes emotionales Umfeld fördern und die Rolle beider Elternteile im Genesungsprozess definieren.
4. Verbesserung der Kommunikation
Ungünstige Kommunikation kann bei der Person, die mit einer Essstörung kämpft, Gefühle der Isolation und Schuldgefühle verstärken. Um Worte der Kontrolle oder Bestrafung zu überwinden und stattdessen positive Verstärkung anzuwenden, werden wir die Verwendung von Ich-Aussagen, sowie das Äußern von Bedenken ohne Schuldzuweisungen trainieren. Sie werden lernen, Familien Check-ins außerhalb des Coaching zu leiten, in denen jeder seine Gedanken und Gefühle offen teilen kann.
5. Gesunde Gewohnheiten schaffen
Um einen gesünderen Umgang für die ganze Familie zu schaffen, müssen Sie ungesunde Verhaltensweisen in Bezug auf Essen und Gewicht erkennen und ziehen lassen. Dazu gehören z.B. das Ablegen von Diätfloskeln und Kommentaren zum Körperbild, aber auch die Rückgewinnung von Normalität, wie gemeinsame Mahlzeiten und Einkäufe.
6. Bewältigung von Rückschlägen
Genesung verläuft selten geradlinig. Rückfälle und Rückschläge bedeuten kein Scheitern, sondern sie sind Teil des Prozesses. Im Rahmen des Coachings bereiten wir uns auf diese Momente vor, indem wir Frühwarnzeichen besprechen und eine Sprache für schwierige Zeiten entwickeln. Durch gezieltes Üben werden Sie diesen Momenten mit Geduld und Durchhaltevermögen begegnen können.
7. Selbstfürsorge
Schließlich ist es wichtig, dass auch Sie Ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse und persönlichen Grenzen kennenlernen, um ein gesundes Gleichgewicht zu finden. Dafür werden Sie Techniken zur Stressbewältigung und nachhaltige Selbstfürsorge-Strategien an die Hand bekommen. Dies ist wichtig, um nicht nur Ihre eigene mentale Gesundheit stabil zu halten, sondern auch langfristig eine Stütze bleiben zu können.
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